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Kinderwunsch mit Hashimoto-Thyreoiditis

WAS IST HASHIMOTO?

Hashimoto ist eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung, die langfristig zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt. Sie tritt oft familiär gehäuft auf und betrifft vor allem junge Frauen. Oft wird Hashimoto als Zufallsbefund durch den Nachweis von Schilddrüsenantikörpern im Labor entdeckt.

Meistens sind keine Beschwerden vorhanden. Gelegentlich können die klassischen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten, wie z. B. Gewichtszunahme, Müdigkeit, Haarausfall, Verstopfung und trockene Haut. In frühen Stadien können sich auch Herzrasen, Gewichtsverlust oder Durchfall bemerkbar machen, also die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion.

SCHWANGER WERDEN TROTZ HASHIMOTO

Das Schilddrüsenhormon ist wichtig für die Einnistung des Embryos in der Gebärmutter und in der Schwangerschaft für die Gehirnentwicklung des Kindes. Bei Kinderwunsch sowie in der Schwangerschaftsollte der Wert unter 2,5 µIU/ml liegen. Häufig bleibt eine Hashimoto-Thyreoiditis unentdeckt, da Betroffene keine Symptome haben. Ein erhöhter TSH-Wert kann jedoch die Einnistung erschweren sowie, ab einem Wert über 4 µIU/ml, zu vermehrten Fehlgeburten führen.

Bei einer Kinderwunsch-Abklärung ist daher immer eine Blutentnahme zur Bestimmung der Schilddrüsenwerte sinnvoll. Sollte bei der Blutentnahme der TSH über 2,5 µIU/ml liegen, ist eine medikamentöse Therapie empfohlen. Der Wert sollte regelmäßig kontrolliert und die Therapie entsprechend angepasst werden. Auch während der Schwangerschaft ist eine regelmäßige Kontrolle des TSH-Wertes alle 6 Wochen empfohlen, da eine Schilddrüsenunterfunktion sich negativ auf die Gehirnentwicklung des Kindes auswirken kann.

VOR- UND NACHTEILE VON JOD

Es gibt keine wissenschaftlichen Studien die einen Vorteil einer hochdosierten Selengabe bei Hashimoto-Thyreoiditis zeigen. Eine hochdosierte Jod-Einnahme stand lange Zeit im Verdacht eine Hashimoto-Thyreoiditis verschlechtern zu können. Mittlerweile raten aber die meisten Experten zu einer niedrig dosierten Jod-Einnahme, wie sie auch in den meisten Schwangerschaftsvitaminen vorhanden ist, da ein Jodmangel zu deutlich mehr Problemen führen würde. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion sollte man allerdings auf jodfreie Schwangerschaftsvitamine umsteigen.

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